Willkommen!
Das Deutsche Spielkartenmuseum begrüßt Sie im Stadtmuseum Leinfelden-Echterdingen. Wir laden Sie zum interaktiven Besuch der Ausstellung „Spielen (d) genießen – Rund um die Spielkarte“ ein.


Stadtmuseum LE
Leinfelden-Echterdingen
Hauptstraße 79
70771 Leinfelden-Echterdingen

Deutsches Spielkartenmuseum
Leinfelden-Echterdingen
www.spielkartenmuseum.de
Spielen (d) genießen – Rund um die Spielkarte
Spielen (d) genießen – Rund um die Spielkarte
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Spielen (d) genießen
Rund um die Spielkarte
Ausstellung des Deutschen
Spielkartenmuseums
im Stadtmuseum LE
8. März bis 26. Juli 2020
RAUM 1-2
RAUM 1-3
RAUM 1-4
Aufgang RAUM 2
AUSGANG

Spielen (d) genießen
Rund um die Spielkarte
Ausstellung des Deutschen
Spielkartenmuseums
im Stadtmuseum LE
8. März bis 26. Juli 2020
Spielkarten-Putzmaschine „Gnom“
Spielkarten-Putzmaschine „Gnom“
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Bacchus – VEB Altenburger Spielkarten
Bacchus – VEB Altenburger Spielkarten
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Wissenswertes zu Spielkarten
Wissenswertes zu Spielkarten
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Spielkarten-Putzmaschine „Gnom“
Emil Otto Möckel (1864-1933)
Crottendorf, um 1910
20 cm x 30 cm x 27 cm mit Kurbel und Brett
DSM Inv.-Nr. 2007-0521
Emil Otto Möckel (*20.04.1864, †13.02.1933 Crottendorf/Erzgebirge) war der Erfinder und „alleiniger Hersteller“ dieser Spielkartenputzmaschine, die zur Reinigung der Skatkarten diente.
Eduard Krumbiegel, Inhaber des Restaurants auf Schloss Augustusburg im Erzgebirge, erwarb 1908 eine Spielkartenputzmaschine für die Gäste des Stammtisches. Nach dem Tod des Wirtes übernahm sein Sohn Hellmuth die Spielkartenputzmaschine. Sie war in Betrieb bis die Familie 1946 die Schlossgaststätte zwangsweise verlassen musste.

Bacchus
VEB Altenburger Spielkarten
Hannelore Heise (*1941), deutsche Grafikerin und Schriftkünstlerin
Offsetdruck, 1974
52 Blatt + 3 Joker
Format: 10 cm x 5 cm
DSM Inv.-Nr. 1993-0033
Von 1980 bis 2006 war Hannelore Heise Dozentin für Schriftgestaltung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle/Saale.
Nach dem Diplomabschluss im Jahr 1966 war Heise zunächst freiberuflich als Grafikdesignerin tätig und übernahm vielfältige Gestaltungsaufträge, darunter Gebrauchsgrafiken, Schriftdesign (Kalligrafie), Logos und Illustrationen. Daneben ist ein weiterer Bereich prägend für das Werk von Hannelore Heise: die Gestaltung von Spielkarten und Briefmarken. Ihre Diplomarbeit, die Spielkarten-Serie „Essay“ (1966), war die erste von insgesamt sieben Kartenreihen, die sie für den VEB Altenburger Spielkartenfabrik gestaltete.
[aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie, abgerufen 06.04.2020]
Wissenswertes zu Spielkarten
Spielkarten wurden 1367 erstmals in einer Urkunde der Stadt Bern erwähnt. Danach werden sie vor allem in Verbotsschriften (Florenz 1377, Regensburg 1378) so oft genannt, dass das Spiel mit den Karten vorher noch nicht sehr lange bekannt gewesen sein kann.
In den Jahren nach 1367 verbreiteten sich die Spielkarten in Windeseile in Europa. Mit den Kaufleuten wanderten sie auf den großen Handelsstraßen nach Nordwest- und Osteuropa. Eine dieser Handelsstraßen führt über den Gotthard. Entsprechend nimmt die Schweiz und das Gebiet am Oberrhein auch in der Spielkartengeschichte eine besondere Rolle ein.

Basel, 1. Viertel 16. Jh.
Anfang des 15. Jahrhunderts war das Spiel mit den Karten auf dem gesamten europäischen Kontinent verbreitet.

„Liechtensteinsches-Spiel“, um 1440-1450
Wie die sogenannten Volksspielkarten aussahen, ist nur wenig bekannt. Wir wissen jedoch mehr über jene Spielkarten, die Fürsten in Malerwerkstätten anfertigen ließen. Diese Spiele gehören zu den Inkunabeln der Miniaturmalerei des 15. Jahrhunderts.
Aus dem 16. Jahrhundert ist bereits eine größere Zahl Spielkarten erhalten. Dies ermöglicht uns einen Einblick in die Vielfalt der Darstellungen und der Produktion dieses Mediums. Erst aus dem 17. Jahrhundert haben wir genauere Informationen über Kartenspielregeln.

Rouen, Anfang 16. Jh.
Neben Europa gibt es zwei Spielkartenzentren auf der Welt: Indien und China. Aus Letzterem stammt der älteste Nachweis für die Existenz von Spielkarten: Ein gewisser Yang Tan-ien habe im 7./8. Jahrhundert das Kartenspiel sehr geschätzt.
(Quelle aus dem 11. Jhd.)

Domino Spielkarten, China, 1. Hälfte 20. Jh.

Arundhati und die l Rsi, Indien, Ende 18. Jh.

Dashavatara Ganjifa, Bishnupur, Indien, 19. Jh.
Farbzeichen und Rangordnung der Spielkarten
Meist werden vier gleiche Reihen durch unterschiedliche Farbzeichen gekennzeichnet. Wahrscheinlich handelt es sich bei den einzelnen Farbzeichen um Parteien in einem Kampfspiel.
Während unsere europäischen Kartenspiele heute aus höchstens zweimal 55 Blatt bestehen, sind in Indien Spiele mit bis zu 360 Karten nachweisbar.

Italienische Farben

Deutsche Farben
Die Zahlenkarten unterscheiden sich durch die Anzahl der Farbzeichen von 1 bis 10. König, Reiter/Königin/Dame und Bube bilden den Hofstaat. Im deutschen Blatt finden sich neben dem König der Ober- und der Untermann.

Das am meisten verbreitete indische Kartenspiel heißt Mogul Ganjifa. Es setzt sich aus acht Spielfarben zusammen. Da jede Farbe aus den Zahlenkarten 1 bis 10 sowie zwei Figurenkarten, dem König und seinem Minister (Wesir) besteht, gehören 96 Blatt zu einem vollständigen Spiel.

Dasavatara, 19. Jh.
Spezialfall: Tarock
Beim Tarockspiel tritt zu dem Vierfarbenspiel noch eine eigene Trumpfreihe mit 22 oder mehr Tarocken. Die Logik, die der Abfolge der Tarocchi zugrunde liegt, ist bis heute nicht erkannt worden. Das hat vielfach dazu geführt, mit diesen Karten geheimnisvolle Legenden zu verbinden.
Die Vielfalt des „Produktes“ Spielkarte
Ursprünglich waren die Rückseiten der Spielkarten unbedruckt. Da helle Rückseiten unterschiedlich schmutzig werden, kam es so jedoch zu unbeabsichtigten Markierungen. Im 16. Jahrhundert begann man so auch die Rückseiten zu bedrucken.




Zwischen der Geschichte der Spielkartenrückseiten und der Visitenkarte besteht übrigens ein enger Zusammenhang.
Schon das Wort „Karte“ („charta“) bezeichnet im ursprünglichen Sinn ein Material, nämlich: „Papier“.


Kostbare Spiele, „Luxusausgaben“, erhielten kostbare Verpackungen: Lederschuber mit Goldprägung (Europa), bemalte Holzkästen (Indien) oder gelackte Schatullen (Japan).
Unbedruckte Rückseiten reizten zu Zweitverwendungen: Notizzettel, Karteikarten, Gutscheine, Passierscheine, Schuldverschreibungen, ja im 17. Jahrhundert wurden sie in der französischen Kolonie Kanada sogar als Notgeld ausgegeben.
Erst mit den ersten Papiermühlen konnte es also zur Herstellung eigener Spielkarten im europäischen Raum kommen. Papier ist bis heute das übliche Material für Spielkarten.

Spielkarten gibt es in allen Formen und Größen, zum Spielen hat sich allerdings im europäischen Raum das rechteckige Format durchgesetzt. In China ähneln die Spielkarten schmalen Papierstreifen und in Korea erinnern sie an flache Stäbchen. In Indien hingegen sind kreisrunde Karten am meisten verbreitet.


Jedes dünne Täfelchen kann eine Spielkarte werden. Es gibt Spielkarten aus Metall, mit Stoffbespannung, aus Leder, aus gelackten Holztäfelchen, aus Elfenbein, versteiften Geweben, aus kostbarem Schildpatt oder Perlmutt. Berühmt sind auch die ledernen Spielkarten der Indianer Nordamerikas.

Korea, 19. Jh.
Die Kunst der Kartenherstellung
Die ältesten Spielkarten, die wir kennen, sind noch handgemalt. Es sind Einzelstücke, die für einen Auftraggeber auf Bestellung gefertigt wurden. Mit der Erfindung der Holzschnitt-Technik konnte man die Blätter in Serie herstellen, bis der Druckstock aus Holz abgerieben war (ca. 300 Exemplare).


Die einzelne Spielkarte bestand aus mehreren unterschiedlichen Papieren, die man aufeinander leimte: das bedruckte Blatt mit der Wertangabe (Vorderseite), das gemusterte Blatt (Rückseite) und dazwischen ein Kern aus einzelnen oder mehreren Papieren, die in einem Spezialverfahren getrocknet und geglättet wurden.

Eingefärbt wurden die Karten mittels einer Schablone.
Der Kartenmacher benutzte ausschließlich den Holzschnitt. Die von der Metallplatte (meist Kupfer) gedruckten Karten vertrieb der Stichhändler.
Erst im 19. Jahrhundert, mit dem Beginn der industriellen Fertigung, verwendete der „Kartenfabricant“ nicht mehr nur Holzschnitt und Kupferstich bzw. (Radierung), sondern auch den Stahlstich und die Lithografie. Möglich waren ca. 3.000 Exemplare pro Druckplatte.




Nach dem 2. Weltkrieg verdrängte der Offsetdruck die alten Herstellungsformen des Steindrucks (Lithografie), des Stahlstichs sowie des Buchdrucks endgültig.
Die Weiterentwicklung der Druckmaschinen verkürzte die Herstellungszeit und ermöglichte Massenauflagen in besserer Druckqualität (ca. 30.000 Exemplare).
RAUM 1-1
RAUM 1-3
RAUM 1-4
Aufgang RAUM 2
Der große Ballsaal in der Neuen Veste (Herzogsburg)
Der große Ballsaal in der Neuen Veste (Herzogsburg)
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Englisches Bild James Hardy
Englisches Bild James Hardy
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Freiburger/Lyoner Bild
Freiburger/Lyoner Bild
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Der große Ballsaal in der Neuen Veste (Herzogsburg)
zu München mit dem herzoglichen Paar beim Kartenspiel
Matthäus Zasinger (um 1477-1555)
Kupferstich, 1500
Bogen: 25,5 cm x 34,3 cm
DSM Inv.-Nr. B 1121
Matthäus Zasinger
Goldschmied und Kupferstecher aus München, der mit dem Kupferstich über das höfische Leben in der Residenz Albrechts IV. ein bemerkenswertes kulturhistorisches Ereignis der fürstlichen Gesellschaft im Bild festhielt.
[aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie, abgerufen 06.04.2020]
Herzog Albrecht IV. spielt während eines Balls in der Neuen Veste in München mit einer Dame Karten. Er bedient oder trumpft. Die Dame hat eine Herz-5 ausgespielt, auf die sie zeigt. Vorne links auf dem Tisch der Talon.
Mit kleinen Kreidestückchen haben die Spielenden ihre Punkte auf dem Tisch markiert. Demnach gewinnt die Dame, ein Beispiel für die „Verkehrte Welt“.
Damals hielt man die Karten hintereinander und nicht wie Fächer in der Hand. Die Identifikation der Spieler als herzogliches Paar ist umstritten.
Englisches Bild
James Hardy, (1790-1853)
Blaudruck, um 1800
16 Blatt
Format: 6,4 cm x 9,5 cm
DSM Inv.-Nr. B 126
Kaum zu überbietende Verzerrungen der an sich schon degenerierten Form der französischen traditionellen Karte. Nachdem England (und USA) diesen Typ übernommen haben, wurde dieser bis auf den heutigen Tag bewahrt und zusammen mit den USA in der ganzen Welt verbreitet.
Besonders sind die auf dieser Karte noch stehende Figuren. Qualitätvoll ist die gleichmäßige Stilisierung von Gewändern und Gesichtszügen.
Freiburger/Lyoner Bild
Claude Burdel, Freiburg/Schweiz (1727-1799)
Holzschnitt, schabloniert
um 1780
40 Blatt
Format: 8,2 cm x 5,0 cm
DSM Inv.-Nr. B 741
RAUM 1-1
RAUM 1-2
RAUM 1-4
Aufgang RAUM 2
La Partie de Piquet
La Partie de Piquet
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La Partie de Piquet
Louis-Léopold Boilly (1761–1845), französischer Maler und Lithograf
Lithografie, 1825
Bogen: 29,3 cm x 39,8 cm
DSM Inv.-Nr. 1977-0040
RAUM 1-1
RAUM 1-2
RAUM 1-3
Aufgang RAUM 2
Alt-bayerisches Einfachbild (Augsburger Typ?)
Alt-bayerisches Einfachbild (Augsburger Typ?)
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Baraja La Monarquía Española
Baraja La Monarquía Española
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Wissenswertes zu Spielkarten
Wissenswertes zu Spielkarten
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Alt-bayerisches Einfachbild (Augsburger Typ?)
Cajetan II. Göbl
Holzschnitt, koloriert
um 1820
33 Blatt
Format: 9,6 cm x 5,1 cm
DSM Inv.-Nr. B 0599
Baraja La Monarquía Española
ASESCOIN, Madrid
Offsetdruck, 2015
44 Blatt und 2 Titelblätter
Format: 9,4 cm x 6 cm
DSM Inv.-Nr. 2017-0438
Wissenswertes zu Spielkarten
Spielkarten wurden 1367 erstmals in einer Urkunde der Stadt Bern erwähnt. Danach werden sie vor allem in Verbotsschriften (Florenz 1377, Regensburg 1378) so oft genannt, dass das Spiel mit den Karten vorher noch nicht sehr lange bekannt gewesen sein kann.
In den Jahren nach 1367 verbreiteten sich die Spielkarten in Windeseile in Europa. Mit den Kaufleuten wanderten sie auf den großen Handelsstraßen nach Nordwest- und Osteuropa. Eine dieser Handelsstraßen führt über den Gotthard. Entsprechend nimmt die Schweiz und das Gebiet am Oberrhein auch in der Spielkartengeschichte eine besondere Rolle ein.

Basel, 1. Viertel 16. Jh.
Anfang des 15. Jahrhunderts war das Spiel mit den Karten auf dem gesamten europäischen Kontinent verbreitet.

„Liechtensteinsches-Spiel“, um 1440-1450
Wie die sogenannten Volksspielkarten aussahen, ist nur wenig bekannt. Wir wissen jedoch mehr über jene Spielkarten, die Fürsten in Malerwerkstätten anfertigen ließen. Diese Spiele gehören zu den Inkunabeln der Miniaturmalerei des 15. Jahrhunderts.
Aus dem 16. Jahrhundert ist bereits eine größere Zahl Spielkarten erhalten. Dies ermöglicht uns einen Einblick in die Vielfalt der Darstellungen und der Produktion dieses Mediums. Erst aus dem 17. Jahrhundert haben wir genauere Informationen über Kartenspielregeln.

Rouen, Anfang 16. Jh.
Neben Europa gibt es zwei Spielkartenzentren auf der Welt: Indien und China. Aus Letzterem stammt der älteste Nachweis für die Existenz von Spielkarten: Ein gewisser Yang Tan-ien habe im 7./8. Jahrhundert das Kartenspiel sehr geschätzt.
(Quelle aus dem 11. Jhd.)

Domino Spielkarten, China, 1. Hälfte 20. Jh.

Arundhati und die l Rsi, Indien, Ende 18. Jh.

Dashavatara Ganjifa, Bishnupur, Indien, 19. Jh.
Farbzeichen und Rangordnung der Spielkarten
Meist werden vier gleiche Reihen durch unterschiedliche Farbzeichen gekennzeichnet. Wahrscheinlich handelt es sich bei den einzelnen Farbzeichen um Parteien in einem Kampfspiel.
Während unsere europäischen Kartenspiele heute aus höchstens zweimal 55 Blatt bestehen, sind in Indien Spiele mit bis zu 360 Karten nachweisbar.

Italienische Farben

Deutsche Farben
Die Zahlenkarten unterscheiden sich durch die Anzahl der Farbzeichen von 1 bis 10. König, Reiter/Königin/Dame und Bube bilden den Hofstaat. Im deutschen Blatt finden sich neben dem König der Ober- und der Untermann.

Das am meisten verbreitete indische Kartenspiel heißt Mogul Ganjifa. Es setzt sich aus acht Spielfarben zusammen. Da jede Farbe aus den Zahlenkarten 1 bis 10 sowie zwei Figurenkarten, dem König und seinem Minister (Wesir) besteht, gehören 96 Blatt zu einem vollständigen Spiel.

Dasavatara, 19. Jh.
Spezialfall: Tarock
Beim Tarockspiel tritt zu dem Vierfarbenspiel noch eine eigene Trumpfreihe mit 22 oder mehr Tarocken. Die Logik, die der Abfolge der Tarocchi zugrunde liegt, ist bis heute nicht erkannt worden. Das hat vielfach dazu geführt, mit diesen Karten geheimnisvolle Legenden zu verbinden.
Die Vielfalt des „Produktes“ Spielkarte
Ursprünglich waren die Rückseiten der Spielkarten unbedruckt. Da helle Rückseiten unterschiedlich schmutzig werden, kam es so jedoch zu unbeabsichtigten Markierungen. Im 16. Jahrhundert begann man so auch die Rückseiten zu bedrucken.




Zwischen der Geschichte der Spielkartenrückseiten und der Visitenkarte besteht übrigens ein enger Zusammenhang.
Schon das Wort „Karte“ („charta“) bezeichnet im ursprünglichen Sinn ein Material, nämlich: „Papier“.


Kostbare Spiele, „Luxusausgaben“, erhielten kostbare Verpackungen: Lederschuber mit Goldprägung (Europa), bemalte Holzkästen (Indien) oder gelackte Schatullen (Japan).
Unbedruckte Rückseiten reizten zu Zweitverwendungen: Notizzettel, Karteikarten, Gutscheine, Passierscheine, Schuldverschreibungen, ja im 17. Jahrhundert wurden sie in der französischen Kolonie Kanada sogar als Notgeld ausgegeben.
Erst mit den ersten Papiermühlen konnte es also zur Herstellung eigener Spielkarten im europäischen Raum kommen. Papier ist bis heute das übliche Material für Spielkarten.

Spielkarten gibt es in allen Formen und Größen, zum Spielen hat sich allerdings im europäischen Raum das rechteckige Format durchgesetzt. In China ähneln die Spielkarten schmalen Papierstreifen und in Korea erinnern sie an flache Stäbchen. In Indien hingegen sind kreisrunde Karten am meisten verbreitet.


Jedes dünne Täfelchen kann eine Spielkarte werden. Es gibt Spielkarten aus Metall, mit Stoffbespannung, aus Leder, aus gelackten Holztäfelchen, aus Elfenbein, versteiften Geweben, aus kostbarem Schildpatt oder Perlmutt. Berühmt sind auch die ledernen Spielkarten der Indianer Nordamerikas.

Korea, 19. Jh.
Die Kunst der Kartenherstellung
Die ältesten Spielkarten, die wir kennen, sind noch handgemalt. Es sind Einzelstücke, die für einen Auftraggeber auf Bestellung gefertigt wurden. Mit der Erfindung der Holzschnitt-Technik konnte man die Blätter in Serie herstellen, bis der Druckstock aus Holz abgerieben war (ca. 300 Exemplare).


Die einzelne Spielkarte bestand aus mehreren unterschiedlichen Papieren, die man aufeinander leimte: das bedruckte Blatt mit der Wertangabe (Vorderseite), das gemusterte Blatt (Rückseite) und dazwischen ein Kern aus einzelnen oder mehreren Papieren, die in einem Spezialverfahren getrocknet und geglättet wurden.

Eingefärbt wurden die Karten mittels einer Schablone.
Der Kartenmacher benutzte ausschließlich den Holzschnitt. Die von der Metallplatte (meist Kupfer) gedruckten Karten vertrieb der Stichhändler.
Erst im 19. Jahrhundert, mit dem Beginn der industriellen Fertigung, verwendete der „Kartenfabricant“ nicht mehr nur Holzschnitt und Kupferstich bzw. (Radierung), sondern auch den Stahlstich und die Lithografie. Möglich waren ca. 3.000 Exemplare pro Druckplatte.




Nach dem 2. Weltkrieg verdrängte der Offsetdruck die alten Herstellungsformen des Steindrucks (Lithografie), des Stahlstichs sowie des Buchdrucks endgültig.
Die Weiterentwicklung der Druckmaschinen verkürzte die Herstellungszeit und ermöglichte Massenauflagen in besserer Druckqualität (ca. 30.000 Exemplare).
RAUM 1
RAUM 2
Urkunde der Region Stuttgart
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Urkunde der Region Stuttgart
Auszeichnung von 2005
RAUM 2-2
RAUM 2-3
RAUM 2-4
Zugang RAUM 1
Spielen (d) genießen – Rund um die Spielkarte
Spielen (d) genießen – Rund um die Spielkarte
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Geschichte der Spielkarte
Geschichte der Spielkarte
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Kartenspiele der Welt
Kartenspiele der Welt
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Spielen (d) genießen
Rund um die Spielkarte
anhand von sieben Tafeln
- Geschichte der Spielkarte
- Wanderwege
- Aufbau des Kartenspiels
- Herstellungstechniken
- Rückseiten
- Was man mit Karten alles machen kann
- Kartenspiele der Welt
Geschichte der Spielkarte
Das älteste erhaltene Kartenspiel der Welt ist das „Stuttgarter Kartenspiel“. Es entstand am Oberrhein in den Jahren 1427-1430. Das handgemalte Spiel war für den höfischen Gebrauch bestimmt und kam durch Ehepolitik und Erbschaft später in den Kronschatz der württembergischen Könige. Es zeigt einen prächtigen Hofstaat bei der Jagd. Hirsche, Enten, Falken und Hunde sind die vier Spielfarben.
Stuttgarter Kartenspiel
Das Stuttgarter Kartenspiel
Faksimileausgabe, 1979,
Original, um 1430, im Landesmuseum Stuttgart
VASS, Leinfelden-Echterdingen, 1976-1991
49 Blatt von 52
Rückseite Mennige, Vorderseite Goldgrund
DSM Inv.-Nr. 1980-134

Kartenspiele der Welt
Die Heimat der Paarspiele ist Japan. In den bekanntesten Varianten geht es darum, eine Karte mit einem Gedichtanfang und einem Portrait des Dichters mit einer zweiten Karte, die das Gedichtende zeigt, zusammenzubringen.
Die Gedichtsammlung, die traditionell darauf abgebildet ist, geht auf eine Sammlung von ausgewählten literarischen Texten des 13. Jahrhunderts zurück. (Anthologie)
RAUM 2-1
RAUM 2-3
RAUM 2-4
Zugang RAUM 1
Geschichte der Spielkarte
Geschichte der Spielkarte
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Was man mit Karten alles machen kann
Was man mit Karten alles machen kann
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Geschichte der Spielkarte
Um 1540 entstand in der Werkstatt des Peter Flötner (um 1485-1546) in Nürnberg der Entwurf für ein kostbares, höfisches Holzschnitt-Spiel, das für den Prinzen von Este gedacht war
Es zeigt Berufsstände und satirische Szenen aus dem Alltagsleben, aber auch ethnologische Besonderheiten, wie die Abbildung der Indianer auf Schellen-2. Daran lässt sich zeigen, was Mitte des 16. Jahrhunderts Mode war.
Auffällig sind die Rückseiten mit den Noten. Es sind Gesellschaftslieder des 16. Jahrhunderts, wobei die Spielfarben den einzelnen Singstimmen zugeordnet sind.
Bannerkarte
Peter Flötner
Deutsches Farbzeichen, Eichel-Zehn
um 1540
Format: 9,6 cm x 6,0 cm
DSM Inv.-Nr. B 1114

Was man mit Karten alles machen kann
Das Spiel ist der ursprüngliche und wahrscheinlich auch populärste Zweck, zu dem Karten benutzt werden. In hunderten von Regeln wird dieses Thema variiert.
Dabei spielt die Mode eine große Rolle. Zu unterschiedlichen Zeiten waren jeweils andere Spiele populär.
Um 1750 war am Hofe Maria Theresias das Pharo-Spiel sehr geschätzt. Ausgehend vom Hof war es aber bald auch in den Café-Häusern ein beliebter Zeitvertreib.
Spielszene am Hofe Maria Theresias von Österreich
(1717-1780, ab 1740 regierende Erzherzogin)
Karten mit dem Pariser Bild zum Pharo-Spiel
Franz Dominicus Miller
Holzschnitt, schabloniert
1790-1800
32 Blatt
Format: 9,2 cm x 5,2 cm
DSM Inv.-Nr. A 1204





RAUM 2-1
RAUM 2-2
RAUM 2-4
RAUM 2-5
Rückseiten
Rückseiten
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Rückseiten
- Vom Holzstock gedrucktes Rückseitenmuster
- Marmorierte- und Buntpapierrückseiten
- Lithografien
- Offset, mit figürlichen Rückseiten
- Offset, geometrische Muster
Die Rückseiten eines Kartenspiels müssen völlig identisch sein, da es sonst kein Geheimnis bleibt, was jeder Spieler auf der Hand hält. Anfangs wurden Linienmuster vom Holzstock gedruckt, später kamen marmorierte Papiere zur Anwendung. Verbesserte Drucktechniken ermöglichten immer kompliziertere Rückseitenmuster.

RAUM 2-2
RAUM 2-3
RAUM 2-5
Wanderwege der Spielkarten
Wanderwege der Spielkarten
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Aufbau des Kartenspiels
Aufbau des Kartenspiels
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Aufbau des Kartenspiels
Aufbau des Kartenspiels
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Die Herstellungstechniken
Die Herstellungstechniken
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Kartenspiel des Meisters P. W.
Kartenspiel des Meisters P. W.
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Wanderwege der Spielkarten
Rund um die Spielkarte
anhand von sieben Tafeln
- Württembergisches Bild
- Bayerisches Bild
- Sächsisches Bild
Die Kartenbilder haben sich im Lauf der Jahrhunderte den verschiedenen regionalen und kulturellen Besonderheiten angepasst. Das wird deutlich, wenn man die Karten des sogenannten „Württembergischen Bildes“ mit dem „Bayerischen“ und dem „Sächsischen Bild“ vergleicht.
Württembergisches Bild
Ariston 40
um 1948
Ariston Spielkartenfabrik GmbH
2 x 24 Blatt
10 cm x 5,6 cm
Offset
DSM Inv.-Nr. A 977
Aufbau des Kartenspiels
In Frankreich spielt man mit den Figurenkarten: König, Dame, Bube. Es wird eine höfische Hierarchie abgebildet.
Bei den deutschen Farben hat sich eine militärische Rangfolge eingebürgert: König, Ober und Unter.
In beiden Systemen folgen auf Figurenkarten die Reihen der Zahlenkarten von 10-1 oder Ass. Die Anzahl und Zusammensetzung der Zahlenkarten variiert je nach Spielregel.
Aufbau des Kartenspiels
Sogenannter „Marseiller Tarock“
Original von Ignaz Krebs, Freiburg/Breisgau, (18. Jahrhundert)
Eine ganz eigene Zusammensetzung hat das in Italien beheimatete Tarockspiel. Die Figurenkarten des Vierfarbspiels sind hier König, Königin, Reiter und Bube. Es folgen die Zahlenkarten 10 bis 1.
Hinzu treten 21 Tarockkarten, meist römisch nummeriert, und der Narr, zusammen 78 Blatt. Es gibt regionale Abweichungen.
Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts, als man die Bilder auf den Tarockkarten nicht mehr verstand, werden diese Karten auch zum Wahrsagen (Tarot) verwendet.
Die Herstellungstechniken
Handgemalte Karten
vom Holzstock gedruckter Bogen
Die frühesten Spielkarten waren handgemalte Einzelstücke. Um schneller mehr produzieren zu können, kam bald nach seiner Erfindung um das Jahr 1400 der Holzschnitt zum Einsatz.
Miniaturspiel aus Bayern
Holzschnitt von 1597
Format: 19 cm x 24 cm
DSM Inv.-Nr. B 11
Kartenspiel des Meisters P. W.
Edition Leipzig
Offsetdruck, 1974
Original: Kupferstich, 15. Jahrhundert
72 Blatt
Format: 7,4 cm Durchmesser
DSM Inv.-Nr. 1975-0031
RAUM 2-3
RAUM 2-4
RAUM 2-6
Kartenspiele der Welt
Kartenspiele der Welt
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Kartenspiele der Welt
Kartenspiele der Welt
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Kartenspiele der Welt
Eine sehr spezielle Spielkartentradition pflegt bis heute der indische Subkontinent. Auf den runden Karten aus bemalter Baumwolle werden hinduistische Religionsmythen erzählt.
Die zehn Spielfarben zeigen die zehn Inkarnationen des Gottes Vishnu als Fisch, als Schildkröte, als Eber, als Mannlöwe etc.
Kartenspiele der Welt
Die Heimat der Paarspiele ist Japan. In den bekanntesten Varianten geht es darum, eine Karte mit einem Gedichtanfang und einem Portrait des Dichters mit einer zweiten Karte, die das Gedichtende zeigt, zusammenzubringen.
Die Gedichtsammlung, die traditionell darauf abgebildet ist, geht auf eine Sammlung von ausgewählten literarischen Texten des 13. Jahrhunderts zurück. (Anthologie)
RAUM 2-5
AUSGANG

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www.spielkartenmuseum.de